Der nächste Segelurlaub ist gebucht und ihr könnt es kaum erwarten? Bevor es losgeht, lohnt es, sich mit der Segelgarderobe an Bord auseinanderzusetzen. Denn oft stehen euch mehrere verschiedene Segeltypen zur Verfügung, von denen bei unterschiedlicher Windrichtung und – stärke nur bestimmte Typen funktionieren.

In diesem Artikel schauen wir uns die beiden Basissegel einer Yacht einmal genauer an.

Das Großsegel

Das wohl prägnanteste Segel ist das Großsegel. Es ist das hauptsächliche Segel an Bord einer Yacht und wird am Hauptmast gesetzt. Daher auch die englische Bezeichnung „mainsail“. Meistens, aber nicht zwangsläufig ist das Großsegel das größte Segel an Bord.

Die Genua

Als Genua wird ein vergrößertes, anstelle der normalen Fock gesetztes, Vorsegel (also ein Segel, welches vor dem Mast gesetzt wird) bezeichnet. Die Genua überlappt im Gegensatz zur Fock den Mast, das heißt, das Schothorn (3) befindet sich hinter dem Mast. Bei vielen Segelboottypen hat die Genua sogar eine größere Fläche als das Großsegel. So wird viel Power erzeugt, um die Yacht schnell zu machen. Die Fock ist wohl das bekannteste Vorsegel. Der Begriff Fock wird daher oft fälschlicherweise auch benutzt, wenn eigentlich von einer Genua die Rede ist.

Generell besteht jedes Segel aus den folgenden Teilen:

1) Kopf – Die obere Ecke. Hier wird das Fall befestigt, die Leine, mit dem das Segel am Mast hochgezogen wird.

2) Hals – Die vordere untere Ecke. Beim Großsegel wird der Hals vorne am Großbaum befestigt, bei der Genua meist vorne auf Deck an einer Metallöse.

3) Schothorn – Die hintere untere Ecke. Hier werden die Schoten angeschlagen, mit denen das Segel später entsprechend dem Einfallswinkel des Windes eingestellt wird.

4) Vorliek – die vordere Kante.

5) Achterliek – die hintere Kante.

6) Unterliek – die untere Kante.

7) Segelbahnen – Aus ihnen wird das Segel vom Segelmacher zusammengenäht. Durch entsprechenden Zuschnitt der einzelnen Bahnen ergibt sich die dreidimensionale Form des Segels.

8) Bauch – die tiefste Stelle des Segels.

Großsegeltypen und ihre Bedienung

Großsegel gibt es in zwei verschiedenen Formen. Diese unterscheiden sich in der Art ihrer Bedienung.

A) Lattengroß

Ein Lattengroß hat zusätzlich zu den oben genannten Bestandteilen noch Segellatten. Diese geben dem Achterliek mehr Stabilität und der Yacht damit mehr Vortrieb. Zum Setzen müsst ihr den Kopf am Mast mithilfe des Großfalls nach oben ziehen. Zum Bergen könnt ihr es längs auf den Großbaum falten und mit sogenannten Zeisern festbinden. Bei stärkeren Winden könnt ihr die Segelfläche verkleinern, indem ihr den unteren Teil des Segels auf dem Großbaum festgebunden lasst. Dieses System nennt sich Bindereff.

Die Verwendung von Segellatten ermöglicht es dem Segelmacher, das Segel etwas größer zu schneiden, als die traditionelle Dreiecksform dies eigentlich vorgeben würde. Zum Beispiel bei Regattayachten, also Yachten, die für Segelwettrennen optimiert sind, kommen oft sogenannte „Squaretop“ Großsegel zum Einsatz. Diese Segelform bietet durch ihre rechteckige Form maximale Segelfläche und damit maximalen Vortrieb.


B) Rollgroß

Ein Rollgroß könnt ihr beim Bergen in den Mast rollen. So wird die Bedienung vereinfacht. Je nachdem wie weit ihr das Segel ausrollt, könnt ihr es sehr einfach reffen. Das System birgt aber bei unsachgemäßer Bedienung auch Risiken. Rollgroßsegel können konstruktionsbedingt nicht mit Segellatten ausgestattet werden.

Genuatypen

Genuas gibt es üblicherweise in drei Größen: Genua I, Genua II und Genua III. Dabei variiert das Segelprofil (die Tiefe des Bauchs) und wieviel das Segel den Mast überlappt. Die Genua I hat die größte Fläche und ist sehr bauchig geschnitten, um bei schwachen Winden die maximale Power zu erzeugen, während die Genua III am kleinsten und sehr flach geschnitten ist, damit die Yacht bei starken Winden nicht überpowert ist.

Für Fahrtensegler ist die Genua II ideal, da sie ein guter Kompromiss zwischen den beiden Extremen ist und einen möglichst großen Windbereich abdeckt. Auf Fahrtenyachten findet man hauptsächlich gerollte Vorsegel, da ihr diese einfacher bedienen könnt. Bei Regattayachten dagegen kommen gefaltete Vorsegel zum Einsatz. Diese bieten bessere aerodynamische Eigenschaften und man kann während eines Rennens zwischen den unterschiedlichen Typen wechseln.

Mit Großsegel und Genua kommt ihr schon gut an euer Ziel. Wer es wirklich wissen will, bucht noch einen Spinnaker oder Gennaker zur Standard-Charter dazu. Diese zwei Segeltypen stellen wir euch in einem der nächsten Artikel vor.

Nadi & Lena, die Girls for Paris, trainieren für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Ihr Ziel dort: Gold in der High Performance Bootsklasse 49er FX. Das Team steht für Engagement, Effizienz und Authentizität. Das heißt sie wollen nicht nur ihren Sponsoren echte Werte bieten, sondern auch die Erfahrungen aus dem Segelsport, vor allem an die nächste Generation, weitergeben.

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